Schimmelpilze entstehen überall da, wo zu viel Feuchtigkeit ist. Die Ursachen sind vielfältig. Hauptgründe sind:
falsche Isolierung
undichte Stellen oder Risse an Dächern, Mauerwerk und Fenstern
falsches Heizen und Lüften
Kondensation von Luftfeuchtigkeit an kalten Wänden
In Altbauten tritt Schimmel häufig auf, wenn Außenwände keine ausreichende Wärmedämmung, aber neue, gut schließende Fenster haben. Bei Neubauten oder nach Baumaßnahmen kann sich Schimmel bilden, wenn die Räume nicht richtig ausgetrocknet sind.
So bildet sich Schimmel
Auch in Wohnungen ohne bauliche Mängel bildet sich ständig Feuchtigkeit. In einem Mehrpersonen-Haushalt entstehen jeden Tag bei alltäglichen Tätigkeiten wie Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen mehr als zehn Liter Feuchtigkeit. Warme Raumluft speichert sie. Sobald sie aber auf eine kalte Stelle trifft - bevorzugt an Außenwänden - kondensiert sie und es bilden sich feuchte Stellen. Hier können sich Schimmelpilze ansiedeln und vermehren. Eigentlich sind sie ein harmloser, natürlicher Teil der Umwelt. Übersteigt ihre Konzentration in Wohnräumen jedoch ein bestimmtes Maß, können sie gesundheitliche Probleme hervorrufen.
Schimmel vermeiden
Schimmel sollte bekämpft werden. Das Wichtigste ist dabei die Beseitigung der Ursachen, denn Anti-Schimmel-Mittel wirken nur kurzfristig. Wenn sich an den äußeren Bedingungen nichts ändert, ist der Schimmel nach einigen Wochen wieder da. Wirksame Schimmelbekämpfung bedeutet:
Baumängel beheben
ausreichend heizen, regelmäßig lüften
Wände trocken halten
bei kühlen Außenwänden Möbel nicht direkt an die Wand stellen
relative Luftfeuchtigkeit bei unter 65 bis 70 Prozent halten
Die Luftfeuchtigkeit lässt sich mit einem sogenannten Hygrometer überprüfen (etwa 15 Euro). Es gibt sie auch in Kombination mit Thermometern oder Wetterstationen.
Schimmel: Rechte und Pflichten für Mieter
Bei Schimmel in Mietwohnungen argumentieren Vermieter häufig, der Mieter habe zu wenig geheizt und gelüftet. Nach Ansicht von Experten gehören Heizen und Lüften tatsächlich zu den Pflichten von Mietern, um Schimmel zu verhindern. Der Vermieter müsse dann beweisen, dass die Ursache für den Schimmel nicht im sogenannten Baukörper liege, zum Beispiel in einer unzureichenden Isolierung. Mieter sind nach gängiger Auffassung jedoch nicht dazu verpflichtet, Schränke und Regale in einem bestimmten Abstand zur Wand aufzustellen, um Schimmelbildung zu verhindern.
Mittel gegen Oberflächen-Schimmel
Wer großflächigen Schimmelbefall in der Wohnung hat, sollte diesen durch eine Fachfirma beseitigen lassen. Kleine Stellen, zum Beispiel im Bad an Fugen, Silikondichtungen oder Fensterlaibungen kann man auch selbst entfernen.
Zur Bekämpfung von Oberflächen-Schimmel sind im Handel diverse Reinigungsmittel erhältlich. Die meisten Schimmelentferner basieren auf dem Wirkstoff Benzalkoniumchlorid, einem starken Desinfektionsmittel. Es zerstört die Zellwände der Pilze. Benzalkoniumchlorid kann allerdings die Haut reizen und starke Allergien hervorrufen.
Schutzkleidung tragen
Prinzipiell gilt für alle Maßnahmen zur Schimmelbeseitigung: Die Schimmelpilze nicht anfassen, Sporen nicht einatmen oder in die Augen gelangen lassen. Deshalb bei der Arbeit möglichst Handschuhe, Schutzbrille und Mundschutz tragen und nach der Schimmelbeseitigung gründlich sauber machen.
Tipps zum richtigen Heizen und Lüften
Die Wohnung gleichmäßig heizen, um die Temperaturunterschiede in den Räumen nicht zu groß werden zu lassen.
Beim Duschen oder Kochen die Feuchtigkeit sofort ins Freie leiten.
Regelmäßig lüften, sodass die Luft richtig zirkulieren kann.
Zum Lüften die Fenster weit öffnen (Stoßlüftung). Am besten mehrere Fenster in gegenüberliegenden Zimmern gleichzeitig öffnen, damit Durchzug entsteht (Querlüftung). Es ist sinnlos, einzelne Fenster lange Zeit auf Kipp zu stellen. Ein Luftaustausch findet so kaum statt. Außerdem geht Energie verloren und die Zimmer kühlen stärker aus. Das wiederum begünstigt Schimmelbildung.
Empfehlenswert ist kräftiges Stoßlüften morgens und abends. Je nach Außentemperatur die Fenster fünf bis zehn Minuten offen lassen. Im Winter genügen oft schon zwei bis drei Minuten. In der wärmeren Jahreszeit sollte das Fenster länger geöffnet bleiben, damit ein Luftaustausch stattfinden kann.
Auch Räume, die nicht rund um die Uhr bewohnt werden, müssen ausreichend geheizt werden.
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